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Kerben und Kanten. Hermann Scherers Holzschnitte

Hermann Scherer (1893–1927) ist eine wichtige Figur für den Expressionismus in der Schweiz. Die Ausstellung «Kerben und Kanten» fokussiert auf Scherers grafisches Schaffen in Holz. Gezeigt werden nicht nur Scherers grossformatige Holzschnitte, sondern auch die zugehörigen Druckstöcke. Die Ausstellung war im Kunstmuseum Basel zu sehen, danach reiste sie weiter ins Kunstmuseum Chur und ins Ernst Barlach Haus nach Hamburg.

Meine Kataloggestaltung bezieht sich auf Merkmale expressionistischer Typografie: inszenierte Essaytitel mit lebhaftem Wechsel von Links- und Rechtsbündigkeit, gestaltet in einer Schrift, die vom legendären Eagle-Font der 1930er Jahre inspiriert ist. Der kräftige Schnitt des Lauftextes im Flattersatz erweist Scherers «Kerben und Kanten» Reverenz. Im Bildteil sind Druckstock und Abzug so platziert, dass sie beim Umblättern aufeinanderpassen; die links/rechts gespiegelte Pagina macht augenzwinkernd auf das (stets seitenverkehrte) Druckverfahren aufmerksam. Das offene, voluminöse Papier sorgt für eine präsente Haptik, die zum Medium Holzschnitt passt.

 

 

 

Marion Heisterberg, Stephan Kunz (Hg.): Kerben und Kanten. Hermann Scherers Holzschnitte, Scheidegger & Spiess 2022.
Format 24 x 28 cm, 140 S., Klappenbroschur, 165 Abb., 4farbig.

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